„Die Arbeit mit den Kindern macht sehr viel Spaß“

Interview mit Melissa Göppert, FSJ-Absolventin im SV Hochdorf

Sport-Report: Hallo Melissa, wir treffen uns an einem Mittwoch kurz vor 13 Uhr? Wie war dein Arbeitstag bisher?
Mel.Göppert: Anstrengend, aber abwechslungsreich. Ich habe schon einige Stunden Unterricht hinter mir. Außerdem ist Mittwoch immer Schwimmtag, bei dem ich oft auch selbst ein Wenig plantschen darf.
 

Sport-Report: Schulunterricht – dabei hast du doch im Sommer deine Schulkarriere beendet. Wie kommt das?
Mel.Göppert: Seit dem 15. August absolviere ich ein FSJ „Schule und Sport“ in der Mühlmattenschule und im SV Hochdorf.
 

Sport-Report: FSJ „Schule und Sport“. Was ist das?
Mel.Göppert: FSJ ist die Abkürzung von Freiwilligem Sozialen Jahr. Ich arbeite 38,5 Stunden pro Woche, 70 % der Zeit in der Grundschule, 30% im Verein.
 

Sport-Report: Und was machst du dort?
Mel.Göppert: In der Schule unterstütze ich die Lehrkräfte im Unterricht vor allem in Sport- und Schwimmunterricht. Insbesondere betreue ich Kinder, die beispielsweiße noch unsicher in der deutschen Sprache sind oder andere Einschränkungen haben.
 

Sport-Report: Und im Verein?
Mel.Göppert: Da unterstütze ich die Trainerinnen und Trainer z.B. im Kinderturnen, im Fußballtraining der Jugendmannschaften oder helfe bei der Vereinsverwaltung.
 

Sport-Report: Übernimmst du auch selbstständig die Rolle der Trainerin?
Mel.Göppert: Ich bin keine alleinige Trainerin, aber ich übernehme manche Einheiten oder mache das Aufwärmen mit den Kindern.
 

Sport-Report: Du hast die Schule verlassen, um ein Jahr mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Warum?
Mel.Göppert: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einerseits habe ich für mich beschlossen, dass ich einen anderen Weg gehen möchte, der besser zu mir passt und andererseits, weil ich gerne Zeit mit Kindern verbringe und viel Sport treibe, deshalb hat sich die Kombination aus Schule und Sport für mich angeboten.
 

Sport-Report: Und wie reagieren die Kinder auf dich?
Mel.Göppert: Ich muss sagen, dass es da wirkliche Alles gibt. Die einen freuen sich total mich zu sehen, was mich natürlich auch sehr glücklich macht. Die anderen sind etwas frech und hören nicht immer auf mich. Manche sehen mich als Lehrerin, manche als Freundin, es kommt immer auf die Kinder und Situation an.
 

Sport-Report: Du bist selbst aktive Fußballerin, z.Zt. Spielerin beim SV Gottenheim. Hilft dir das bei der Arbeit?
Mel.Göppert: Also ich würde sagen es hilft mir vor allem beim Planen von Übungen, da ich selbst weiß, was z.B. mehr oder weniger Spaß macht und weil ich natürlich die gewissen Grundkenntnisse besitze. Allerdings finde ich auch, dass der Mannschaftssport einem in jedem Beruf helfen kann, da man dort einige soziale Fähigkeiten lernt.
 

Sport-Report: Du wohnst aber in Oberbergen. Wie kamst du da ausgerechnet auf den SV Hochdorf?
Mel.Göppert: Ich war damals auf der Seite des LSV BW unterwegs und wurde dabei auf die Stelle des SV Hochdorf aufmerksam. Daraufhin habe ich ein Treffen vereinbart, um mir alles anzusehen. Ich war direkt positiv auf die lebhafte Schule und den ländlichen Sportverein eingestimmt, deshalb hatten wir uns auch schnell geeinigt und ich konnte kaum abwarten, zu beginnen.
 

Sport-Report: Wie wurdest du im Verein und in der Schule aufgenommen und betreut?
Mel.Göppert: Im Verein wurde ich direkt miteinbezogen und habe immer eine Ansprechperson zur Verfügung. Auch in der Schule fühle ich mich wohl und kann bei Fragen oder Unklarheiten auf die anderen Lehrkräfte zukommen.
 

Sport-Report: Die Hälfte der FSJ-Zeit ist fast schon um. Was kommt für dich danach?
Mel.Göppert: Tatsächlich habe ich noch keinen konkreten Plan, was ich nach dem FSJ mache, könnte mir aber vorstellen, in den Bereich Physiotherapie zu gehen oder etwas mit Tieren würde mir auch gefallen.
 

Sport-Report: Kannst du dir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auch als deinen späteren Hauptberuf vorstellen?
Mel.Göppert: Hauptberuflich kann ich mir – das denke ich – nicht vorstellen, aber durchaus als Nebenbeschäftigung beispielsweise als Trainerin.
 

Sport-Report: Der SV Hochdorf kann jedes Jahr eine junge Frau/jungen Mann im FSJ anstellen. Kannst du anderen denn diesen Schritt empfehlen?
Mel.Göppert: Auf jeden Fall! Die Arbeit mit Kindern macht einerseits Riesenspaß bringt einem selbst aber auch hilfreiche Erfahrungen. Außerdem eignet es sich gut als Überbrückungs- und Orientierungsjahr, wenn man sich noch unsicher in der Berufswahl ist.
 

Sport-Report: Zurück zum Fußball. Du trainierst oft im Trikot eines bayerischen Clubs. Wer wird in dieser Saison Meister in der Frauen-Bundesliga, die Bayern oder Wolfsburg?
Mel.Göppert: Was ist das für eine Frage… Natürlich der FC Bayern München!