Hemd, Hose, Stutzen – oder Kleider machen Sportler !

Sportvereine – allen voran die Fußballmannschaften – unterscheiden sich nicht nur in ihrem Leistungsvermögen, sondern auch in ihrem äußeren Auftreten. Im Idealfall hat diese Verpackung den Vereinen ein Image verschafft, daß die ständig wechselnden Modetrends überdauert – z.B. bei den Roten Teufeln, den Zebras oder den Königsblauen.

Ganz so identifizierbar sind die Aktiven des SV Hochdorf nicht. Aber die passende Sportkleidung war auch hier ein wichtiges Thema von Beginn an.
So beschloß der Radfahrerverein Wanderlust bereits 1922 einheitliche Sportmützen zu beschaffen. Die Kosten mußte jeder Fahrer übernehmen. In der Mitgliederversammlung am 28.September 1924 wurde dann mit 25:5 Stimmen beschlossen, einheitliche Hemden und Kragen anzuschaffen. Hierzu sollte einheitlicher Hemdenstoff gekauft werden, aus dem dann die Trikots selbst angefertigt werden sollten. Es folgten Jahre, in denen dieses Thema fast jede Versammlung beschäftigte. Man ließ Muster kommen, war jedoch uneins über Qualität und Farbe des Stoffes. Schließlich am 15.September 1928, nach 4jähriger Beratung, der einstimmige Beschluß des Vorstandes:

„Bestellt wird das Stück Nr. 246 Panama, 80 cm groß, Preis 2,10 Mark. Der Vereinsdiener wird mit einer Bestell-Liste jedes Mitglied aufsuchen. Vereinsmitglied Fritz Stadtmüller wird die Fertigstellung der Hemden dann übernehmen.“

Da sich der Fußballverein 1926 unter dem Namen „DJK Grün-Weiß Hochdorf“ gründete, waren dies vermutlich auch damals bereits die Vereins- und Sportfarben.
Bei der Wiedergründung des SV Hochdorf im Juli 1950 wurde dann per Beschluß festgelegt:

Sportfarben:
Trikot weiß mit grünem Brustring und grünem Kragenumschlag, Hose grün, Sportstutzen schwarz mit grünem Ring im Umschlag Torwart: Hose schwarz und grüner Pullover, Sportstutzen wie Mannschaft Anschaffung:
Trikot und Hose beschafft der Sportverein, die Sportstutzen und die Sportschuhe beschafft das aktive Mitglied

Ein jahr später wurde diese Entscheidung leicht modifiziert: damit die Stutzen einheitlich sind, werden auch sie vom Verein beschafft. Jeder Spieler muß diese Anschaffung dem Verein jedoch mit 4,20 DM vergüten.

10 Jahre später dann der nächste Fortschritt: von nun an wurde die Sportkleidung der 1. und 2.Mannschaft gemeinsam in einer Wäscherei gewaschen. Die Kosten – 0,50 DM pro Spiel – übernahmen die Spieler.

Und heute: noch sind unsere Vereinsfarben grün-weiß. Unsere Trikots sind längst bunter geworden, wie die Welt um uns herum. Und eine finanzielle Eigenbeteiligung der Spieler gehört auch schon seit vielen Jahren der Vergangenheit an. Dank großzügiger Sponsoren war und ist der Verein in der Lage, alle Mannschaften, von der AH über die Aktiven bis zur Jugend einzukleiden.

Hier geht es weiter:
1.Einwurf – oder als der Ball erstmals rollte
Vereinsmeisterschaft 1925
Schwarzwaldfahrt 1928
Zweite Halbzeit 1951 – oder der mühsame Wiederbeginn nach dem Krieg
Sportkleidung – Hemd, Hose, Stutzen – oder Kleider machen Sportler !
Sportplatz – 64 x 100m – oder warum ist der Rasen so grün?